Tatiana Koch

Dezember 30, 2019

Alle psychischen Störungen haben eines gemeinsam: Sie bringen das Leiden mit sich.

Hinzu kommt, dass es den Betroffenen immer schwerer fällt, den beruflichen Anforderungen gerecht zu werden.

Und irgendwann können Sie nicht umhin, sich einzugestehen, dass es so nicht weiter geht.

Welche Schritte können Sie unternehmen, um wieder gesund zu werden?

Darum geht es in diesem Artikel.

Der Weg beginnt beim Hausarzt

Sind Sie bereit, sich auf den Weg zu machen, um sich aus dieser schwierigen Lage herausführen zu lassen?

Dann ist Ihr Hausarzt die erste Person, die Sie kontaktieren sollten.

Was kann Ihr Hausarzt für Sie tun?

Als Erstes kann Ihr Hausarzt Ihnen zuhören und dadurch eine Idee entwickeln, welche Diagnose zu Ihrem Zustand passt.

Je nach Art und Schweregrad der Beschwerden würde Ihr Hausarzt Folgendes tun können:

  • Eine Überweisung zum Psychiater ausstellen (für die medikamentöse Behandlung),
  • eine Überweisung zum Psychotherapeuten ausstellen (für die Psychotherapie),
  • wenn es nötig ist, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen.

Danach müssen Sie selbst handeln.

Was können Sie selbst tun?

Was Sie jetzt brauchen, damit es Ihnen besser geht, ist eine Psychotherapie.

Also ist es dringend notwendig, dass Sie folgende Schritte unternehmen:

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Akzeptieren, dass Sie eine Psychotherapie brauchen

Dieser Schritt fällt sehr vielen Menschen schwer. Der Grund dafür sind unsere Vorurteile bezüglich psychischer Krankheiten.

Statt dieses negative Bild auf sich zu übertragen schlage ich Ihnen vor, neu zu definieren, was Sie unter einer psychischen Erkrankung verstehen.

Was ist eine psychische Erkrankung?

Hier ist mein Verständnis einer psychischen Erkrankung, das ich in einigen Jahren psychotherapeutischer Arbeit gewonnen habe:

Psychische Erkrankungen sind Signale unserer Seele, dass etwas in unserem Leben uns nicht gut tut und wir einen besseren Weg brauchen, damit umzugehen.

Wie kann unsere Seele Alarm schlagen?

Das geschieht meistens durch die Störung der geistigen Funktionen (Konzentrationsstörung, Einschlafstörung, Appetitlosigkeit, Grübeln etc.)

Manchmal macht sich die Seele aber auch körperliche Symptome zunutze (Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche etc.), um uns die Notwendigkeit deutlich zu machen, etwas Bestimmtes in unserem Leben zu verändern.

Was will unsere Seele von uns?

Die Seele signalisiert uns, dass ein bestimmtes Thema oder Situation uns zu sehr belastet. Sie fordert uns heraus, neue Lösungen dafür zu suchen.

Wie können diese Lösungen aussehen?

Manchmal reicht es schon aus, sich anders zu verhalten.

Beispiele: Pausen bei der Arbeit machen, rechtzeitig Feierabend machen, manchen Menschen “Nein“ sagen, sich Zeit für Hobbys nehmen etc.

Meistens ist es aber notwendig, unsere Einstellungen bestimmten Dingen gegenüber unter die Lupe zu nehmen und zu überdenken.

Beispiele: Lernen, Kritik nicht persönlich zu nehmen, zu hohe Perfektionsansprüche zu reduzieren, eigene Schwächen und Schwächen anderer Menschen zu akzeptieren etc.

Um welche Veränderungen geht es Ihrer Seele?

Es wäre so viel einfacher, wenn Ihre Seele Ihnen direkt sagen würde, um welches Thema es ihr geht und welche konkreten Veränderungen sie sich wünscht.

Und noch einfacher wäre es, wenn Sie die gewünschte Veränderung selbst umsetzen könnten.

Beides ist leider nicht der Fall. Sonst hätten Sie das schon längst getan.

Das Anliegen der Seele richtig zu verstehen und genau das zu verändern, was Ihrer Seele wichtig ist, ist oft ein längerer Weg.

Und diesen Weg schafft man meistens nicht alleine.

Dafür benötigen Sie eine Psychotherapie.

Da sind wir bei dem zweiten wichtigen Schritt, den Sie machen müssten, um zu verstehen, was Ihre Seele Ihnen mitteilen möchte, und die Veränderung zu erreichen.

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Einen Psychotherapie-Platz finden

Mal angenommen, Sie haben nun den Wunsch, eine Psychotherapie zu machen, um Ihre Beschwerden zu beheben, indem Sie an sich arbeiten.

Bei Ihren ersten versuchen, einen geeigneten Psychologen zu finden, werden Sie feststellen, dass alle Psychologen, die mit Krankenkassen arbeiten, ausgebucht sind und eine lange Warteliste haben.

Einer aktuellen Erhebung der Psychotherapeutenkammer zufolge warten Patienten in Deutschland durchschnittlich 20 Wochen auf einen Therapieplatz.

5 Monate Wartezeit!

Es kommt erschwerend hinzu, dass die meisten Betroffenen sich erst auf die Suche machen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht.

In so einer Situation kann 5 Monate langes Warten ernsthafte Konsequenzen haben:

Chronifizierung der Erkrankung,
monatelange Arbeitsunfähigkeit,
Arbeitsplatzverlust (bei Angestellten),
Unternehmensinsolvenz (bei Selbständigen),
Paarkonflikte,
etc.

Das alles habe ich gesehen, als ich noch als Psychologin im Krankenkassen-System arbeitete.

In der Zeit ist ein Bedürfnis in mir entstanden:

Ich will meinen Patienten frühzeitig helfen.

Damit sie derartige Lebenseinbrüche gar nicht erleben müssen.

Heute bin ich froh, dass ich den Mut hatte, mich von Krankenkassen unabhängig zu machen und meine Hilfe den Menschen anzubieten, die bereit sind, die Psychotherapie selbst zu bezahlen.

Denn das ist für viele die einzige Möglichkeit, mit einer hochqualifizierten Psychologin zu arbeiten ohne monatelang darauf zu warten.

Und hier sind die Erfahrungswerte:

Je frühzeitiger Sie die Psychotherapie beginnen, je schneller und einfacher bekommen Sie Ihre Gesundheit zurück.

Der Weg muss nicht lang und schwer sein. Er darf kurz und leicht sein.

Dafür müssen Sie aber aufbrechen, bevor die Flut kommt.

Die Entscheidung liegt bei Ihnen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich schon bald von Ihrem Problem befreien und Ihr Leben wieder genießen.

Ihre
Tatiana Koch

Über den Autor

Tatiana Koch ist Dipl.-Psychologin und systemische Therapeutin. Seit 2017 hilft sie ihren Patienten, der gefährlichen Burnout-Falle so schnell wie möglich zu entkommen und die Kontrolle wieder zu erlangen.